top of page

Wunderbar genähte Geschichte

Margrit Schaller



Die Roma Künstlerin Malgorzata Mirga-Tas im Kunstmuseum Luzern Als erste Romni wurde Mirga Tas an die Kunst Biennale Venedig 2022 eingeladen. Sie bespielte den polnischen Pavillon – unvergesslich. Und jetzt sind ihre aus Kleidern und gebrauchten Textilien genähten monumentalen Tableaus in Luzern zu sehen. Auch hier, wie schon in Venedig, ein prächtig-farbiger Bilderreigen. Sie erzählt die Geschichte ihres Volkes und insbesondere der Frauen, mit dem Stoff aus Kleidern von Frauen. Die grosse Halle ist mit drei durchgehenden Bild-Bändern bezogen: Oben sehen wir pittoreske Szenen über die Ankunft der Roma in Europa, gestaltet nach Bildern aus dem 15./16. Jahrhundert von Nicht-Roma. Im mittleren Band sind Frauenportraits «Heldinnen» dargestellt. Zuunterst Alltagsszenen aus dem Leben der Roma, auch sehr lebendige Szenen von nähenden Frauen. Sie ersetzt «History» mit «Her story», im Saal unter diesem Titel hängen riesige, ausdrucksstarke Frauenportraits von der Decke. Und in einem Animationsfilm zeigt Mirga-Tas die Geschichte der Holocaust-Überlebenden Markowska, die während des zweiten Weltkriegs Roma-Kinder und jüdische Kinder rettete. Die Roma selbst waren, wie die Juden, zur Vernichtung bestimmt, schätzungsweise eine halbe Million Roma wurden ermordet. Der Titel der Ausstellung ist «Eine alternative Geschichte» - vielleicht aber ist es auch «Die Geschichte». Bis 15. Juni 2025


 

bottom of page