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Toll dokumentiert: I Giacometti und neue Volksmusik

Gleich zwei sehr sehenswerte Schweizer Dokfilme laufen jetzt an in den Kinos. Die Engadiner Regisseurin Susanna Fanzun zeichnet in «I Giacometti» ein differenziertes Bild der ausserordentlichen, um nicht zu sagen genialen Bergeller Familie. Der Schaffensweg des Vaters Giovanni und die Leben und künstlerischen Entwicklungen der begabten Kinder Alberto, Diego, Bruno und Ottilia, die allerdings schon sehr jung, nach der Geburt ihres ersten Kindes starb. Mutter Annetta hält die Familie ganz offensichtlich mit starker Hand zusammen. Der Film ist mit vielseitigen Mitteln gestaltet: Dokumentarische Fotos und Filmteile, Interviews mit den letzten lebenden Zeitgenoss:innen, gespielte Szenen, wunderbare Landschaftsaufnahmen. Und natürlich Alberto Giacomettis Leben in Paris, das unermüdliche Schaffen im ärmlichen, ja lausigen Atelier, das er notabene auch als weltberühmter Erschaffer der langen, dünnen Skulpturen, nicht aufgab. Ein Erlebnis auch, die Kunstwerke auf der Grossleinwand zu sehen, die Bilder (wir sehen sie ohne Rahmen) sind dadurch sehr ausdrucksstark. Und die Musik von Hania Rani ist meisterlich!

Der zweite Schweizer Dokfilm, der soeben in den Kinos anläuft, ist «Byond Tradition», Kraft der Naturstimmen. Hoch spannend, wie die beiden Filmemacherinnen Lea Hagmann und Rahel von Gunten musikalische Welten zusammenführen. Der Appenzeller Naturjodel, der Joik der Sami in Norwegen und die Volksmusik in Georgien – das alles ist nicht Musik, die einfach in der Tradition lebt. Wir sehen, wie sie von jungen Musiker:innen weiterentwickelt und neu interpretiert wird. Ein Hör- und Seherlebnis!





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