Elend, nur elend, ist diese Geschichte. Und wir wissen es, so kann es Kindern ergangen sein mit abhängigen Müttern oder Vätern. Der Film ist gut und sehr seriös gemacht, scheint es mir, nahe am damaligen Geschehen, am Umgang mit den Drögelern auch nach der Platzspitzschliessung, nach einem 10-jährigen Drama, dass man heute fast nicht mehr für möglich hält.
Sarah Spale spielt sie sehr glaubhaft, diese Sandrine in der totalen Heroinabhängigkeit und den verzweifelten Versuchen, den Ausstieg zu schaffen, Versuche die misslingen. Mittelpunkt aber ist die 11-jährigeTochter Mia sehr, sehr gut gespielt von Luna Mwezi.
Nur schlimm, wie das Kind um die Liebe der Mutter kämpft, was sie alles erduldet dafür, wie schamlos sie benutzt wird von dieser, wie sie oft die Starke sein muss, wie sie die Mutter tröstet, wenn diese wieder an sich selbst verzweifelt. Sie hat ihr Kind gern, aber der Stoff bestimmt ihr Leben und wenn sie auf Entzug ist, hat Mutterliebe keinen Platz mehr, von Verantwortung ganz zu schweigen.
Man erträgt den Film eigentlich nur wenn man die Geschichte historisch begreift, sich sagt, dass so ein Leben (hoffentlich, hoffentlich) heute nicht mehr möglich ist, dass es solche Schicksale (bei uns) nicht mehr gibt. Und man kann es rückblickend auch nicht mehr fassen, wie lange die Politik gebraucht hat, bis wirklich Veränderung kam, Entscheide gefällt wurden, z.B. die Heroinabgabe.