Kafka – Türen, Tod & Texte im Strauhof Zürich Wie immer ist auch diese Ausstellung im Strauhof gut zugänglich, gescheit und informativ auf unterschiedlichen Kanälen. Und es wird schnell klar: Kafka hat nichts an Eindringlichkeit, Faszination und Gültigkeit verloren. Es gibt natürlich eine Menge zu lesen und zu hören: Briefe, Tagebücher, Ausschnitte aus seinen Werken. Wir erfahren viel über sein Leben, seinen Beamtenalltag, seine Nöte, die wenig gelebte Liebe. 1924 stirbt er mit 40 Jahren. Viele seiner Texte sind dann noch nicht publiziert. Sein Freund Max Brod widersetzt sich zum Glück seinem Willen, die Manuskripte zu verbrennen. Sie erscheinen dann in Englisch und Spanisch. Kafka wird in Grossbritannien und den USA berühmt, bevor er in deutscher Sprache gelesen werden kann. Das Nazi Regime verbietet die Publikation. Und so erscheinen Kafkas Werke erst Jahrzehnte nach seinem Tod in ihrer Originalsprache – ein trauriger Fakt, der aber irgendwie zu diesem in beklemmender Dringlichkeit gelebten Leben passt. Und - die Zeichnungen auf den frühen Editionen der Fischer Bücherei sind auch von ihm.
(Bis 12. Mai 2024)