Der neue Film von Petra Volpe An der Berlinale-Weltpremiere wurde er mit minutenlanger standing ovation begrüsst, der neue Film von Petra Volpe. Er zeigt den total anspruchsvollen, herausfordernden und stressigen Verlauf einer Schicht in einem Schweizer Spital, wenn wieder mal eine Pflegefachfrau ausfällt und der Betrieb mit Unterbesetzung bewältigt werden muss. So pragmatisch das tönt, genau das sehen wir – und es ist unglaublich spannend und mitnehmend. Wir begleiten die Pflegefachfrau Floria Lind (grandios gespielt von Leonie Benesch) durch ihren Einsatz für die Patient:innen auf einer chirurgischen Abteilung. Diese sind wohl ein ziemlich realitätsnahes Abbild von der Vielfalt an Menschen, die durch mehr oder weniger einschneidende Ereignisse auf dieser Station gelandet sind. Die intensiven Gefühle von Ungeduld, Verzweiflung, Stress, Hoffnung werden für uns Zuschauer:innen sehr spürbar. Und der unglaubliche Stress der Pflegefachfrau, die hoch konzentriert und kompetent ihre vielen Aufgaben erledigt, wurde für mich geradezu physisch spürbar, mir zog sich der Magen zusammen. «Ja, ich wollte einen physisch spürbaren Film machen», sagt Petra Volpe. Und auch, dass er eine deutlich politische Botschaft senden solle: Es braucht dringend mehr Unterstützung und Umsetzung von Verbesserungen im Pflegebereich. Die Berufsleute sind ihr dankbar für diesen Film. Und: Petra Volpe wird dieses Jahr mit dem Kunstpreis des Kt. Aargau ausgezeichnet, der höchsten Ehre für künstlerisches Schaffen, dotiert mit 40'000.- Fr. Die Jury des Kuratoriums begründet die Wahl so: «Petra Volpe trifft mit ihren Filmen und Drehbüchern immer wieder den Nerv der Zeit: Sie setzt gesellschaftlich relevante Themen in publikumsnahe, kluge und humorvolle Filme um. Komplexen humanistischen Fragestellungen nähert sie sich mit Respekt sowie Fingerspitzengefühl und fängt dabei auch leise Zwischentöne ein.» Genau!
Ab 27.2.25 im Kino
