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Heidi Bucher - endlich präsent!

Als ich vor einigen Jahren im Muzeum Susch erstmals vor Latex-Häutungen von Heidi Bucher (1926 – 1993) stand, war ich elektrisiert und konnte nicht fassen, dass ich von dieser Schweizer Künstlerin noch nie gehört hatte. Und das lag nicht einfach an mir. Jetzt endlich (nach dem Migros Museum 2005) hat es das Kunstmuseum Bern geschafft: Eine grosse und grossartige Einzelausstellung ihrer Werke, betitelt METAMORPHOSEN I. Das II wird ab Juli in Susch zu sehen sein. Heidi Bucher hat das «Herrenzimmer» ihres Elternhauses, einer Villa in Winterthur-Wülflingen – gehäutet. Die ganzen Wände, Türen, Täferungen hat sie mittels eines Latex-Bezugs abgenommen und diese «Häutungen» hängen nun in filigraner Zerbrechlichkeit in der Luft. Die «Obermühle», das Haus ihrer Grosseltern, hat sie noch umfassender annektiert, samt grossen Bodenflächen und Wandschränken. In einem Dokfilm sieht man, mit welch grosser Kraftanstrengung das Abreissen des getrockneten Latex verbunden war - Aneignung, Verwandlung, Zerstörung… Daneben gibt es andere Objekte: «Einbalsamierte» Kinderkleider, Libellen aus verschiedensten Materialien und die witzig-kuriosen «Body-shells». Das sind Schaumstoffhüllen, in die Menschen hineinschlüpfen und sich damit bewegen können, entstanden Anfang der 70er Jahre in Kalifornien. Diese Soft Sculptures haben die Zeit bis heute nicht überlebt, aber man sieht sie in einem Film und zwei Nachbildungen. (Bis 7. August)


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