NOMADLAND Natürlich trage ich Wasser in den Rhein (oder den Missouri), wenn ich diesen Film als ein Meisterwerk lobe – schliesslich ist er mit Preisen überhäuft und zuletzt mit dem Oscar ausgezeichnet worden. Aber er ist wirklich berührend und sehr spürbar authentisch, dieser sehr ruhige Blick auf eine andere USA, so gar nicht hollywoodisch. Die Work-Nomads, die in ihren Vans durch die Staaten ziehen, von einem temporären Job zum nächsten, die gibt es natürlich. In den wichtigen Rollen sind Laien, die mögliche Varianten ihres eigenen Lebens spielen. Vor allem aber ist da Frances McDormand, im Film heisst sie Fern, die zu diesen Menschen stösst, nachdem sie Ehemann und Arbeit verloren hat. Wir begleiten sie ein Jahr lang auf ihrer Reise, die vor Weihnachten beginnt, mit einem Job bei Amazone – der gekündigt wird auf Jahresende. Alle diese prekären Leben und Schicksale, einige erfahren wir in einfachen Erzählungen, lassen Raum für Hoffnungen, Visionen, solidarische Freundschaften. Vielleicht hat es eine Nicht-Amerikanerin gebraucht, die Chinesin Chloé Zhao, um einen solchen Film über Amerika zu drehen.
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