RETURN TO DUST im Kino Dieser wunderbar berührende Film zeigt ein China, das wir aus den Medien nicht mehr kennen: Ländlich-abgelegen, arm, von der Zeit vergessen. Wir kennen es nicht mehr, weil die chinesische Regierung alles daransetzt, dass dieses China nicht mehr zu sehen ist. Xi Jinping hat 2021 verkündet, das Land habe im Kampf gegen die Armut einen «vollständigen Sieg» errungen. Die Ausstrahlung des Films wurde verboten. Es ist die Geschichte eines armen Bauern in einem kleinen Dorf in der Provinz Gansu, wo auch der junge Regisseur, Li Ruijun herkommt. Es beginnt mit der arrangierten Ehe. Der schon etwas ältere Bauer Ma Youtie muss die beeinträchtigte Cao Guiying heiraten. Die beiden arbeiten hart in der Bewirtschaftung ihrer Felder und leben unter primitivsten Bedingungen in einem alten, verlassenen Haus. Ein Regierungsprogramm befiehlt, alle diese Häuser abzureissen, worauf sich die beiden selber ein Haus aus Lehmziegeln bauen. Es scheint ihnen, in aller Bescheidenheit, doch etwas besser zu gehen. Sie halten sich auch Hühner und Schweine, leben mit den Tieren zusammen. Und zwischen den beiden keimt eine schöne, stille Liebe und gegenseitige Unterstützung. Im Dorf sieht man auch teure, westliche Autos, die den Chefs der Kooperativen gehören, bei denen die Bauern ihre Erträge abliefern und auf die Bezahlung oft warten müssen. Die Korruption des Systems ist mit Händen greifbar. Dem Paar wird dann - wieder durch ein Regierungsprogramm - eine Stadtwohnung angeboten. Aber das stimmt für die beiden gar nicht. Der Film erzählt in ruhigen, starken Bildern eine traurige, ja erschütternde Geschichte aus einem China, das es offiziell nicht mehr gibt.