Die libanesische Regisseurin Nadine Labaki ist offensichtlich eine erfolgreiche und professionelle Könnerin und hat doch mit diesem Film einen Aufruf zum Hinschauen auf das Schicksal der Ärmsten gemacht. Die Geschichte des 12-jährigen Zains, der in Beirut unter elenden Verhältnissen aufwächst, ist extreme Kost. Der Film beginnt mit einer Gerichtsverhandlung, in der der Junge seine Eltern dafür einklagt, dass sie ihn in diese Welt gebracht haben, ohne fähig zu sein, für ihn und seine Geschwister zu sorgen. In Rückblenden wird seine Geschichte erzählt. Seine Verzweiflung, die Wut mit der er zu verhindern sucht, dass seine Schwester mit 11 Jahren verheiratet wird, seine schwere Arbeit, die Gewalt und den Hunger den er erlebt, sein unglaublich tapferes Bemühen, sich und seinen kleinen «Strassenbruder» durchzubringen – das alles ist ein Bogen von grossem Leid und grosser Kraft. Nadine Labaki hat mit Laien gefilmt, mit Kindern die tatsächlich oder annähernd aus solch traurigen Lebensumständen kommen. In Cannes bekam der Film 2018 dafür den Preis der Jury.
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