A SISTER’S TALE, Dokfilm von Leila Amini, Iran
Der Film ist eine Dokumentation zum Frauenleben im Iran. Zwei mutige Schwestern – die eine Regisseurin, die andere lässt sich sieben Jahre von ihr belgleiten auf ihrem Weg zur Selbstbestimmtheit. Nasreen Amini weiss schon seit ihrer Kindheit, dass sie Sängerin werden möchte, ein im Iran unmöglicher Wunsch. Frauen ist es verboten, als Sängerinnen öffentlich aufzutreten. So geht sie vorerst den traditionellen Weg. Heiratet, hat zwei Kinder, lebt ein mittelständisches Leben in Teheran. Es ist keine Liebesheirat, eine arrangierte Ehe. Der Mann ist wenig zu Hause, sie erzählt weinend, dass er sie wohl nie geliebt hat und wie sehr sie sich nach mehr Gemeinsamkeit sehnt. Die Mutter mahnt zu Vernunft, die Schwestern verstehen Nasreens Unglück. Sie kämpft für beides: sich aus dieser Ehe zu befreien und singen zu dürfen, ihrer Stimme auch öffentlich Gehör zu verschaffen. Und sie schafft es, die Scheidung und den Weg zu einem Musikproduzenten, der von ihrem Talent begeistert ist. Gegen Ende des Films ein wunderschöner Moment: Nasreen ruft ihrer Schwester zu «Leg die Kamera weg, ich will dich umarmen!» Aber der Preis für den Befreiungskampf ist hoch – beide Schwestern leben nicht mehr im Iran, das Risiko ins Gefängnis zu kommen ist zu gross. Aktuell touren sie mit dem Film durch die Schweiz (die Produktion wurde massgeblich mit Schweizer Geld ermöglicht) und hier kann Nasreen auch singen. Aber eigentlich sind die Lieder für ihr Land gedacht. (Ab 19.12.2024 im Kino)